Man muss nicht unbedingt Abitur haben um an einer Hochschule in Deutschland studieren zu können. Bei künstlerischen Studiengängen entscheidet zum Beispiel eine Aufnahmeprüfung über die Zulassung. Dem entgegen stehen Studiengänge wie z.B. Medizin, die nur mit Abitur möglich sind. Aber um gleich mit dem Trugschluss aufzuräumen: Ein Studium ist im eigentlichen Sinne als wissenschaftliche Weiterbildung gedacht. Wer also eine Informatiker-Ausbildung hat und nun Politik an einer Universität studieren möchte, hat genau so schlechte Karten wie der BWL´ler der sich für Agrarwissenschaften einschreiben möchte.
Die Erstausbildung sollte also zumindest im näheren Zusammenhang mit dem gewünschten Studiengang stehen. Dazu kommt, dass neben der beruflichen Qualifikation jeder Anwärter oft noch viele weitere Zulassungsvoraussetzungen erfüllen muss, bis zur letztendlichen Immatrikulation. Diese reichen vom Eignungsgespräch (Bewerbungsgespräch) bis hin zu schriftlichen Prüfungen um Fachwissen zu testen. Ein Nachweis von Weiterbildungen wie Meister, Fachwirt oder Techniker ist oft unerlässlich. Hauptschulabgänger sollten auf jeden Fall den Realschulabschluss nachmachen um zumindest an einer Gesamthochschule studieren zu können.
Die Zulassungschancen sind in allen Bundesländern verschieden. Grundsätzlich gilt jedoch: Beruflich qualifizierte Bewerber haben größere Chancen, auch ohne Abitur an einer Hochschule ihren gewünschten Studiengang zu belegen. Manche Universitäten und Hochschulen bieten auch eine Art Wildcard. Diese kann man durch eine direkte Bewerbung an der Hochschule erhalten.