Im Unterschied zu den klassischen Universitäten betreiben die Fachhochschulen Forschung und Lehre zwar auch auf der Grundlage wissenschaftlicher Kriterien, die Inhalte orientieren sich dabei jedoch wesentlich stärker an der Anwendung der jeweiligen Fächer. Aus diesem Grund werden Fachhochschulen auch Hochschulen für Angewandte Wissenschaften genannt. Das Studienangebot der bundesdeutschen Fachhochschulen deckt das gesamte Fächerspektrum ab, vertreten sind sowohl Studiengänge der Natur-, Sozial-, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften, sowie aus den Bereichen Technik und Gestaltung. Bisher schlossen die Absolventen einer Fachhochschule ihr Studium mit einem Diplom ab, seit dem Bologna-Prozess wird in einigen Studiengängen auch der Bachelor oder Master vergeben.
Die rechtliche Gleichstellung mit den Universitäten erlangten die Fachhochschulen mit dem Hochschulrahmengesetz von 1976. Eine weitere Stärkung erfuhr diese seit 2000 im Rahmen des Bologna-Prozesses. Die neu eingeführten Bachelor- und Master-Abschlüsse in den Fachhochschulen entsprechen nun denen an den Universitäten und berechtigen die Absolventen zu einem weiterführenden Studium.
Voraussetzung, um an einer Fachhochschule studieren zu können, ist ein Abitur oder ein vergleichbarer Abschluss. Auch der Meistertitel berechtigt seit 2009 zu einem Studium. Einige Studiengänge verlangen zusätzlich den Nachweis eines fachbezogenen Praktikums.
Die Regelstudienzeit für ein Diplomstudium an einer Fachhochschule beträgt acht Semester. Darin enthalten sind meistens ein bis zwei Praxissemester. Abgeschlossen wird ein Diplomstudium mit einer Diplomarbeit. Bachelor-Studiengänge dauern in der Regel sechs bis acht Semester, für einen Master müssen die Studierenden weitere zwei bis vier Semester studieren, die Studienzeit beträgt also zehn Semester. Eine anschließende Promotion oder Habilitation ist an Fachhochschulen nicht möglich. Fachhochschulabsolventen mit einem Master-Abschluss steht es aber generell offen, an einer Universität mit einer wissenschaftlichen Laufbahn zu beginnen.
Bis in die 1980er Jahre wurde an den bundesdeutschen Fachhochschulen kaum geforscht, da sie ursprünglich ausschließlich als Einrichtung für die Lehre gedacht waren. Seit der Einführung der Masterstudiengänge im Rahmen des Bologna-Prozesses gewinnt die Forschung an den Fachhochschulen allerdings zunehmend an Bedeutung.